Nach zuletzt guten Leistungen steigerte sich unsere Elf beim Nachholspiel in Alsbach sogar noch einmal. Besonders das, was zu Beginn der Saison nicht funktioniert hatte, gelang ganz großartig: durch sehr konzentriertes und gut abgestimmtes Pressing kam die gute Alsbacher Mannschaft lange Zeit überhaupt nicht in die Nähe des Walldorfer Tores. Selbst spielte man die Bälle so schnell und sicher, dass Alsbach kaum in die Zweikämpfe kam. Das darf man schon einmal hervorheben, denn die Bergsträßer sind eine sehr athletische und einsatzstarke Truppe. Wir erinnern uns: im Hinspiel hatte es jederzeit im Walldorfer Strafraum gebrannt und es hatte eine gehörige Portion Glück gebraucht, um mit 6:5 zu gewinnen.
Nach etwa 12 Minuten wurde Adrian in Mittelstürmerpositon freigespielt. Er umkurvte den Torhüter und schlenzte den Ball unter tiefschwarzem Winterhimmel in den Auerbacher Kasten. Zehn Minuten später stand es dann 2:0. Innenverteidiger Dogukan hatte einen Ausflug an den rechten Flügel unternommen und mit einem Kunstschuss über den langen Innenpfosten ein Tor erzielt. Einige weitere Chancen nutzte man nicht – so verpassten gleich zwei Spieler Maltes schönen Flachpass von der Grundlinie.
Erst fünf Minuten vor dem Pausenpfiff kam Alsbach/Auerbach zu einer Torchance. Aus guter Schussposition ging der Ball jedoch in den bereits erwähnten Nachthimmel.
Eine gute Leistung zeigte übrigens der Schiedsrichter, auch wenn er etwas zum Schulmeistern neigte. Rief jemand von draußen „Foul!“, pfiff er und kommentierte: „Wer keinen Vorteil will, bekommt auch keinen!“
Sehr angenehm gestaltete sich dann der Aufenthalt in der Alsbacher Vereinsgaststätte. Zu warmen Getränken reichte der freundliche Wirt Rindswurst mit Senf. Aber nicht nur deswegen, sondern auch wegen der üblichen Nervosität zögerte ich die Rückkehr zum Spielfeld etwas hinaus. Hatte man doch bei Gang zur Toilette die Pausenansprache des Alsbacher Trainers vernommen. „Über die rechte Seite geht etwas!“ hatte er seinen Spielern Mut gemacht. Im Umkehrschluss heisst das ja, dass über die Mitte und über die linke Seite nichts geht. Und da war ja wirklich nichts gegangen. Besonders die Mitte war besonders dank Christoph, Yannick2 und Dogukan dicht wie der Frankfurter Weihnachtsmarkt.
Als dann wieder dem Spielfeld zustrebte, hatte Deniz bereits per Heber das 3:0 erzielt. Weinig später markierte Halit das 4:0 – und man hatte das Spiel jederzeit im Griff. Etwa 10 Minuten vor Schluss ließ die Konzentration dann doch ein wenig nach. Da bewies die JSG, dass sie eine gefährliche Mannschaft ist – und erzielte gleich zwei Anschlusstreffer. Sollte man wieder ein Spiel noch aus der Hand geben, das man klar beherrscht hatte? Der Alsbacher Anhang witterte Morgenluft. Und sie kamen tatsächlich zu weiteren Tormöglichkeiten.
Die größeren Chancen hatte allerdings Walldorf. Die Kontermöglichkeiten wurden gut genutzt – allerdings nur bis zum Torschuss. Auch dank einem tollen Torhüterreflex wollte kein fünftes Tor gelingen.
Der Schiedsrichter ließ lange nachspielen und zeigte die Minuten auch mit der Hand an. Meine Brille ist aber etwas zu schwach und so konnte ich nicht erkennen, wie viele Finger er spreizte. Also rief ich: „Wie lange noch?“ „Hab ich gerade gezeigt, pass doch besser auf!“ wurde ich vom Schiri geschulmeistert. Wäre er ein bisschen freundlicher gewesen, hätte er eine perfekte Leistung gezeigt. Aber man kann sich seine Leute ja nicht backen. Und ein bisschen Strenge ist ja bei einem Schiri ab und an ja auch von Vorteil.
Durch diesen Sieg schloss man nach Punkten zum heutigen Spielpartner auf und belegt den 5. Tabellenplatz. Wichtiger sind aber die enormen Fortschritte auf dem Platz, vor denen ich nur die Weihnachtsmütze ziehen kann.
Yannick1 – Bilal, Dogukan (1), Yannick2, Malte - Christoph, Adrian (1), Furkan2 – Deniz (1), Berkan, Halit (1) – Arlind, Can2, Lukas1, Lorenz.